Seit 1812 produzieren wir von der Metzgerei Huber unsere Produkte im Herzen der Kitzbüheler Alpen. Vielmehr noch – die wunderschöne Region Kitzbühel ist Heimat und Wohnort unserer Familie und unserer Mitarbeiter. Gerade deshalb ist es unsere Pflicht dazu beizutragen, dass unser Klima durch unser Tun nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Selbst als kleine Metzgerei können wir unseren Beitrag leisten. Hier geben wir einen Überblick, mit welchen Themen und Problemen rund um Nachhaltigkeit wir uns beschäftigen und welche Lösungen wir gefunden haben.
Fleischkonsum hat Auswirkungen auf unsere Umwelt. Sowohl Tierhaltung als auch die Produktion von Fleischprodukten verbraucht Ressourcen, wie etwa Wasser oder Energie, und setzt CO2 frei. Für uns steht ein bewusster Fleischkonsum an erster Stelle - sprich, man sollte zu Qualitätsfleisch greifen, wo man weiß WER es produziert und WOHER es kommt. Es zählt Qualität vor Quantität.
Ein bewusster Fleischkonsum ist mit höheren Preisen verbunden. Aber auch unabhängig vom Nachhaltigkeitsgedanken sollte man sich fragen: Wie gut für mich und meinen Körper kann Fleisch zum Spotpreis sein? Und wer kommt bei so einem Fleischpreis zu kurz: Der Landwirt und die Fleischqualität, der Schlachthof und seine Mitarbeiter mit Dumping-Werksverträgen oder der Metzger und die Fleischveredelung?
Konsumiert man österreichisches Qualitätsfleisch oder Fleisch von Landwirten aus der Umgebung, unterstützt man kurze Transportwege und vermeidet Massentierhaltung. Wir haben zwar keinen Einfluss darauf, woher das Futtermittel der Tiere stammt, aber: Mit Fleisch vom heimischen Bauern, welches in einem Schlachthof in der Region geschlachtet und vom heimischen Metzger aufgearbeitet wird, macht man schon vieles richtig.
Zudem plädieren wir für einen saisonalen Fleischgenuss: Man muss nicht das ganze Jahr Wildfleisch essen, sondern kann heimisches Reh- oder Hirschfleisch zu Schusszeiten konsumieren. Das selbe gilt für Lamm, Kalb, Ente und Co. Hinzu kommt: Tiere bestehen aus mehr als nur einem Filetstück. Nachhaltig Fleisch konsumieren heißt auch, alle Fleischteile eines Tieres zu verwerten. Die Teile abseits der Klassiker stehen diesen in Sachen Geschmack um nichts nach und sind zudem preislich oftmals günstiger.
Übrigens: Auch im Supermarkt sollte man zu bekannten Lieferanten aus der Gegend greifen – das gilt für Wurst, genau so wie für Käse oder Brot. Somit unterstützt man die heimische Wirtschaft und sorgt mit kurzen Transportwegen für weniger CO2 Ausstoß.
Plastikverpackungen spielen in der Fleischbranche durch ihre vielen Vorteile eine große Rolle. Durch die Einführung der Vakuumiertechnik in den 1970er Jahren konnte die Haltbarkeit von Fleisch- und Wurstprodukten verbessert werden, da Plastik unter anderem vor der Bildung von Keimen schützt. Mit aktuellem Stand gibt es keine gleichwertige, nachhaltigere Verpackungsalternative zu Plastik.
Auf Plastik verzichten ist leider noch nicht möglich, allerdings konnten wir bei sämtlichen Vakuumsäcken und Folien den Anteil an Plastik stark minimieren. Wir setzen auf die für uns und unsere Maschinen geringstmögliche Plastikstärke, bei der die Haltbarkeit aber weiterhin gegeben ist. So konnten wir bei der klassischen Packung Schnittware den Plastikanteil bereits um 15% pro Packung verringern. Plastik lässt sich somit zwar nicht vermeiden, aber zumindest minimieren.
Tipp: Im Sinne des Ansatzes "Vermeiden statt ersetzen" ist die beste Alternative zu abgepackten Wurstwaren aus der Selbstbedienungstheke, Fleisch und Wurst offen in Bedienung an der Fleischtheke beim Metzger zu kaufen. Da hier die Fleischwaren in Umschlagpapier gepackt werden (bei welchem Papier und Plastikschutz meist getrennt werden können), minimiert man den Plastikanteil. Zudem wird beispielsweise ein ganzer Schinken zwar auch in Vakuumfolie verpackt, allerdings wird hier weniger Plastik verbraucht als bei Schnittware in der Selbstbedienung. Hinzu kommt, dass man an der Fleischtheke die Portionsgröße genau definieren kann und somit Lebensmittelabfälle vermeidet.
Seit 1. Jänner 2020 gilt in Österreich ein Plastiksackerl-Verbot. Unsere kleinen Abreißsackerl aus Plastik konnten wir im Laufe des Jahres 2020 bereits gegen Papiersackerl austauschen.
Bereits seit vielen Jahren gibt es in unserem Fachgeschäft die Möglichkeit, wiederverwendbare Stofftaschen oder Kühltaschen zu kaufen. Unsere großen Plastiksackerl haben wir zusätzlichim Winter 2020/21 durch Papiertaschen ersetzt. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, für diese einen kleinen Unkostenbeitrag einzuführen. Ziel ist es, dass unsere Kunden wiederverwendbare Taschen zum Einkauf mitbringen und jegliche Einwegsackerl - Papier oder Plastik - vermieden werden können.
Papiersackerl sind vor allem bei einmaliger Verwendung nicht nachhaltiger als Plastik. Um die selbe Reißfestigkeit wie bei Plastik zu erhalten, braucht es doppelt so viel Material. Zudem braucht man bei der Produktion lange Zellstofffasern, die wiederum mit einem hohen Ressourcenaufwand von Energie, Wasser und Chemikalien einhergehen. Aber natürlich kann durch Papiersackerl das Aufkommen von Plastik und somit auch Rohöl reduziert werden, zudem handelt es sich dabei um nachwachsende Rohstoffe.
Wir haben uns bewusst gegen Taschen aus Zuckerrohr oder Maisstärke, bekannt als Kompost-Sackerl, entschieden. Die Reißfestigkeit ist bei diesen Taschen zu wenig gegeben, weshalb sie für den Fleischverkauf nicht geeignet sind. Zudem sind Kompost-Sackerl nur dann nachhaltig, wenn sie gefüllt in den Kompost gelangen. Vor allem bei Taschen aus Maisstärke kommt es in der Herstellung zudem zu einer verstärkten Monokultur - lediglich bei Taschen aus Zuckerrohr werden Abfälle aus der Zuckerrohr Produktion verwendet.
In unserem Imbiss bieten wir unsere Mittagsgerichte auch zum Mitnehmen an. Ab Winter 2020/21 ersetzen wir unser Einweggeschirr aus Plastik durch sogenannte Bagasse Behälter. Diese werden aus ausgepressten Zuckerrohrstangen, einem Abfallprodukt der Zuckerproduktion, hergestellt. Laut österreichischem Kompost & Biogas Verband können Bagasse Behälter leider nicht im Kompost entsorgt werden, aber das Material wird in absehbarer Zeit auch im Restmüll vollständig abgebaut und somit entsteht kein weiteres Mikroplastik.
Seit Frühjahr 2021 sind wir auch Teil der Let's Go Gläser Initiative - ein regionales Pfandsystem für Getränke und Suppen zum Mitnehmen.